Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony – SAG 2025
Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Keratokonus – CXL forever
Text
Veränderungen der biomechanischen und biochemischen Eigenschaften der menschlichen Hornhaut spielen eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von Ektasie-Erkrankungen. Eine Reihe von Erkrankungen, die primär erworben (Keratokonus oder pelluzide marginale Degeneration) oder sekundär induziert (iatrogene Keratektasie nach refraktiven Laseroperationen) sind, führen zu einer verminderten biomechanischen Stabilität. Die Hornhautvernetzung (CXL) ist eine Technik, mit der das Fortschreiten ektatischer Pathologien verlangsamt oder sogar gestoppt werden kann. Bei diesem Verfahren wird Riboflavin in Kombination mit UV-A-Strahlung angewendet. Diese Wechselwirkung induziert die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies, was zur Bildung zusätzlicher kovalenter Bindungen zwischen Kollagenmolekülen und einer anschließenden biomechanischen Stärkung der Hornhaut führt. Dieses Verfahren ist bislang die einzige Methode, die teilweise ätiopathogenetisch in die Behandlung von ektatischen Erkrankungen eingreift und den Prozess der Hornhautdestabilisierung verlangsamt oder stoppt, der andernfalls eine Hornhauttransplantation erforderlich machen würde. Seit der Entdeckung dieses therapeutischen Verfahrens und den ersten Laborexperimenten, die die Wirksamkeit dieser Methode bestätigten, sowie den ersten klinischen Studien, die die Effektivität und Sicherheit der Technik belegten, hat es sich weltweit verbreitet und durchgesetzt, sogar mit weiteren Modifikationen. Unter Anwendung des photochemischen Gesetzes von Bunsen-Roscoe war es möglich, die Dauer dieses Verfahrens im beschleunigten CXL zu verkürzen und so den klinischen Arbeitsablauf und die Compliance der Patienten zu verbessern, während die Wirksamkeit und Sicherheit des Verfahrens erhalten blieben. Das Indikationsspektrum von CXL kann durch die Kombination mit anderen Verfahren zur Verbesserung der Sehkraft, wie z. B. der individualisierten topografisch gesteuerten Excimer-Ablation, weiter erweitert werden. Durch die Ergänzung beider Techniken kann bei Patienten mit einer biomechanisch stabilen Hornhaut diese reguliert und die Sehschärfe verbessert werden, ohne dass eine Gewebetransplantation erforderlich ist, was zu einer langfristigen Verbesserung der Lebensqualität führt.



