Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony – SAG 2025
Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Verfeinerte tiefe Sklerotomie – wann sollte man drei Skleralflaps anlegen?
Text
Die verfeinerte tiefe Sklerotomie ist eine fortschrittliche, nicht-penetrative Glaukomoperation, die darauf abzielt, den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und gleichzeitig Komplikationen zu minimieren, die mit der traditionellen Trabekulektomie verbunden sind. Eine zentrale Innovation dieser Technik ist die gezielte Entfernung des juxtakanalikulären Gewebes (JCT), welches die Hauptstelle des Abflusswiderstands beim Offenwinkelglaukom darstellt. Der Eingriff beginnt mit der Anlage von oberflächlichen und tiefen skleralen Flaps. Der tiefe Flap legt den Schlemm-Kanal frei, der sorgfältig eröffnet wird. In dieser Methode wird die präzise Dissektion über den Kanal hinaus fortgesetzt, um das JCT sowie die Innenwand des Schlemm-Kanals zu entfernen, wodurch ein direkter Zugang des Kammerwassers zu den Kollektorkanälchen ermöglicht wird. Diese Modifikation verbessert den Abfluss deutlich, während die strukturelle Integrität der Vorderkammer erhalten bleibt. Durch das Vermeiden einer vollständigen Penetration in die Vorderkammer und die gezielte Entfernung des hochresistenten JCT bietet diese Technik ein sichereres postoperatives Profil mit geringerem Risiko für Hypotonie und Infektionen. Zudem unterstützt die Schonung der Bindehautgewebe mögliche zukünftige chirurgische Optionen.



