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Ziel: Das visuelle System ist das wichtigste Sinnesorgan für Orientierung, Navigation und Sicherheit in der Luft- und Raumfahrt. PilotInnen und AstronautInnen sind besonderen physiologischen Belastungen und Umweltfaktoren ausgesetzt, welche die visuelle Leistungsfähigkeit beeinflussen können. Der Vortrag beleuchtet den Stellenwert der Augenheilkunde in der Luft- und Raumfahrtmedizin, deren Aufgaben weit über die reine flugmedizinische Begutachtung hinausgehen.

Methode: Im Vortrag werden zentrale Aspekte der visuellen Physiologie im Kontext der Luft- und Raumfahrtmedizin dargestellt. Berücksichtigt werden aktuelle Erkenntnisse aus der flugmedizinischen Literatur sowie klinische Erfahrungen aus der militärischen und zivilen Luft- und Raumfahrtmedizin.

Ergebnis: Reduzierte Sicht bei Luft- und Raumfahrtoperationen erfordert besondere Scan-Techniken der Piloten. Dunkeladaptation, Hypoxie und exogene Faktoren wie bspw. Nikotin beeinflussen Sehschärfe, Gesichtsfeld und Farbwahrnehmung. Räumliche Desorientierung stellt ein relevantes Risiko dar, insbesondere in Situationen mit ungewohnten Sichteindrücken (bspw. Nachtlandungen, unerwartete Übergänge in schlechte Sichtbedingungen). In der Raumfahrt treten zusätzliche ophthalmologische Herausforderungen auf, wie visuelle Referenzprobleme im Orbit und weitere pathophysiologische Veränderungen aufgrund der reduzierten Schwerkraft (bspw. spaceflight-associated neuro-ocular syndrome). Diese Veränderungen gewinnen insbesondere im Hinblick auf Langzeitmissionen, z. B. zum Mars, an Bedeutung.

Schlussfolgerung: Die Augenheilkunde nimmt in der zivilen und militärischen Luft- und Raumfahrtmedizin eine zentrale Stellung ein. Ein besseres Verständnis visueller Limitationen und pathophysiologischer Mechanismen ist entscheidend für die Aufrechterhaltung von Flugsicherheit, Einsatzfähigkeit und die Planung zukünftiger Langzeitmissionen.