German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Kein Einfluss unterschiedlicher intraoperativer Kniegelenk-Laxitätmuster auf die klinischen Ergebnisse bei Roboter-assistiertem medialem unikompartimentellem Knieersatz mit 1-zu-1 Oberflächenrekonstruktion
2Berner Prothetikzentrum BPZ, articon Spezialpraxis für Gelenkchirurgie, Bern, Schweiz
3Hospital General Universitario Reina Sofia, Department of Orthopaedic Surgery, Murcia, Spanien
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Die Verwendung Roboter-assistierter Technologie in der unikompartimentellen Knie Arthroplastik (RA-UKA) ermöglicht massgeschneiderte Anpassungen der Gelenklaxität durch virtuelle präoperative Komponentenpositionierung vor der Knochenpräparation. Nichtsdestotrotz ist noch nicht klar, wie eine optimale Balancierungskurve individuell definiert ist. Diese Studie untersucht, ob unterschiedliche intraoperative Kniegelenk-Laxitätmuster Auswirkungen auf die postoperativen Patientenergebnisse haben.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse von prospektiv gesammelten Daten aus 326 fixed bearing RA-UKA durchgeführt, die zwischen 2018 und 2022 implantiert wurden mit einer Mindestnachbeobachtungszeit von 2 Jahren. Die Patienten wurden basierend auf ihrer intraoperativen Kniegelenk-Laxität (Gelenkspaltweite in mm bei Valgusstress) bei 20°, 60°, 90° und 120° Kniebeugung in drei Kohorten eingeteilt: Kohorte 1 < +0,5 mm (eng); Kohorte 2 zwischen 0,6 – 1,9 mm (physiologisch); Kohorte 3 > 2 mm (locker). Wilcoxon- und Kruskal-Wallis-Tests wurden verwendet, um Verbesserungen der patientenberichteten Ergebnisse (PROMs) und präoperative sowie postoperative Unterschiede zwischen den Kohorten zu bewerten. Mittels Spearman-Test wurde die Korrelation zwischen der Knie Balancierung bei allen Beugungsgraden bewertet und der präoperativen sowie postoperativen Beinachse (HKA).
Ergebnisse: Es wurden keine Unterschiede in den präoperativen und postoperativen PROMs zwischen den Kohorten festgestellt (p > 0,05). Dabei zeigten alle drei Kohorten mit unterschiedlicher Kniegelenk-Laxitätmuster eine signifikante Verbesserung der postoperativen PROMs (p < 0,05). Die präoperative oder postoperative Beinachse beeinflusste die klinischen Ergebnisse in Bezug auf unterschiedliche Laxitätmuster nicht signifikant.
Diskussion und Schlussfolgerung: Trotz unterschiedlicher Kniegelenk-Laxitätmuster bei Roboter-assisterten medialen fixed bearing UKA, wurden keine Unterschiede postoperativer klinischer Ergebnisse (PROMs) festgestellt. Es gab keinen offensichtlichen Vorteil, eine physiologische Laxität anzustreben.



