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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Einfluss präoperativer ACP-Infiltrationen auf histologische und immunhistochemische Parameter bei Supraspinatusläsionen: Eine prospektive Matched-Pair-Kohortenstudie

Philip Linke 1,2
Carolin Linke 2
Andreas Wolfgang Werner 1,2
1Helios ENDO-Klinik, Hamburg, Deutschland
2MVZ Argon Orthopädie, Hamburg, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Die Rolle von autolog konditioniertem Plasma (ACP) in der Sehnenheilung, insbesondere bei Rotatorenmanschettenläsionen, ist bislang unklar. Bisher existieren keine Studien, die den Einsatz von ACP als präoperative Maßnahme zur Vorbereitung einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion untersuchen.

Ziel der Studie war es, einen möglichen Einfluss von präoperativen subakromialen ACP-Infiltrationen auf histologische Sehnengewebeparameter bei degenerativen Supraspinatussehnenrissen zu untersuchen.

Material und Methoden: In einer prospektiven Matched-Pair-Kohortenstudie wurden Patienten mit isolierten, degenerativen, transmuralen Supraspinatusläsionen eingeschlossen. Die Interventionsgruppe erhielt präoperativ mindestens zwei intraartikuläre ACP-Infiltrationen. Eine Kontrollgruppe wurde hinsichtlich Läsionsart und Alter gematcht. Intraoperativ entnommene Biopsien des Sehnenrandes wurden histologisch und immunhistochemisch untersucht. Dabei wurden der Bonar-Score, der Degenerations-Score, reparative Veränderungen, der Flächenanteil von Nekrosen sowie immunhistochemische Marker (Ki67, CD31 und CD45LCA) analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv, die Signifikanzprüfung wurde mittels Chi-Quadrat-Test durchgeführt (Signifikanzniveau: p < 0,05).

Ergebnisse: In die Interventionsgruppe wurden 18 Fälle eingeschlossen, die Kontrollgruppe bestand aus 14 gematchten Fällen. Die histologische Analyse zeigte in der ACP-Gruppe einen signifikant niedrigeren Bonar-Score (durchschnittlich 6,6) im Vergleich zur Kontrollgruppe (durchschnittlich 8,3; p = 0,022). Auch der Degenerations-Score (p = 0,026) sowie die CD31-Expression in der immunhistochemischen Analyse (p = 0,02) waren in der ACP-Gruppe signifikant zu Gunsten der ACP-Gruppe. Für die übrigen Parameter konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die ACP-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant bessere Werte beim Bonar-Score, Degenerations-Score und der CD31-Expression aufwies. Diese Unterschiede deuten auf eine verbesserte Gewebestruktur und geringere vaskuläre Degeneration durch ACP zum Zeitpunkt der Operation hin. Der Eingluss auf das klinische Outcome bleibt noch unklar, wird jedoch im Rahmen dieser Studie noch untersucht.