German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Kurzfristige Ergebnisse nach Schaftrevision bei geriatrischen Patienten mit Vancouver B3-Fraktur
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, das kurz- bis mittelfristige Überleben nach Schaftrevision bei periprothetischen Vancouver B3 Frakturen des proximalen Femurs bei geriatrischen Patienten zu bestimmen.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie an einem einzelnen universitären Tertiärzentrum. Alle Patienten (n=100; 101 Hüftfrakturen) mit periprothetischen Vancouver B3 Frakturen des proximalen Femurs zwischen Januar 2014 und 31. März 2024 wurden identifiziert. Alle Patienten (70 Frauen, 30 Männer) mit 101 PPFF wurden in die Studienkohorte aufgenommen. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Revisionsoperation betrug 80±9 Jahre und der durchschnittliche BMI 26±6 kg/m2. Bei 8 Patienten wurde eine Revisionsoperation mit einer proximalen Femur-Megaprothese mit zementiertem Schaft durchgeführt. Bei allen anderen Patienten wurden eine anatomische offene Reposition, eine interne Fixation mit Cerclagen und eine Revision mit einem langen zementierten Schaft durchgeführt.
Ergebnisse: Zur aktuellen Nachuntersuchung waren vier Patienten während des postoperativen Krankenhausaufenthaltes aufgrund schwerer Komorbiditäten verstorben. Es gab keine intraoperative Lungenembolie oder kardiovaskuläre Reaktion im Zusammenhang mit der Zementierung, die bei einem Patienten zum Tod führte. Bei keinem der Schäfte kam es zu einer Dislokation oder Lockerung. Insgesamt waren 8 Revisionen erforderlich (3x DAIR, 1x Schaft- und Pfannenrevision wegen rezidivierender Luxation, 1x Schaft- und Pfannenrevision wegen Infektion, 2x Pfannenrevision wegen rezidivierender Luxation, 1x Kopfrevision wegen rezidivierender Luxation). Die Kaplan-Meier-Überlebensrate für den Endpunkt Revisionseingriff betrug nach 10 Jahren 71% (95 % CI, 65 %–80 %). Die Kaplan-Meier-Überlebensrate für den Endpunkt Schaftrevision betrug nach 10 Jahren 88% (95% CI, 80%–98%).
Diskussion und Schlussfolgerung: Die zementierte Schaftrevision bei periprothetischen Vancouver-B3-Frakturen des proximalen Femurs bei geriatrischen Patienten führt zu guten kurzfristigen Ergebnissen ohne das Risiko einer frühzeitigen Schaftlockerung oder -sinterung. Dislokation nach Schaftrevision bei PPFF ist die häufigste Versagensursache.



