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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Minimal-invasive Zugänge in der Hüftendoprothetik bei Adipositas. Löst der SuperPath®-Zugang das Problem? 1-Jahres Follow-up von 476 Patienten

André Busch 1
Mika Vasiliuk 2
Marcus Jäger
Henning Quitmann 2
1Lehrstuhl für Orthopädie und Unfallchirurgie Duisburg-Essen, Gelenkzentrum Bergischland, Remscheid, Deutschland
2Gelenkzentrum Bergischland, Remscheid, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Minimal-invasive Zugänge in der Hüftendoprothetik werden kontrovers diskutiert. Insbesondere werden unter Anwendung minimal-invasiver Zugänge bei Risikogruppen (Adipositas, hohes Lebensalter, etc.) erhöhte Komplikationsraten beschrieben. Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, die klinisch-radiologischen Ergebnisse nach minimal-invasiver Hüftendoprothesenimplantation von adipösen Patienten mit denen von normal- und übergewichtigen Patienten zu vergleichen.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2016 und Dezember 2019 wurde bei 516 Patienten mittels des minimal-invasiven SuperPath®-Zugangs eine Hüftendoprothese implantiert. Anhand des BMI wurden 188 Patienten als normalgewichtig (N1), 203 Patienten als übergewichtig (N2) und 125 Patienten als adipös (N3) gruppiert. Es wurden von 476 Patienten die klinisch-radiologischen Daten bei der 1-Jahres Kontrolluntersuchung postoperativ erhoben. Das klinische Outcome wurde mittels des Forgotten-Joint-Scores (FJS) beurteilt. Die radiologische Untersuchung wurde mittels der digitalen Software mediCad® (HECTEC™ GmbH, Landshut, Deutschland) vorgenommen.

Ergebnisse: Die Operationszeit zeigte sich bei adipösen Patienten signifikant verlängert im Vergleich zu normal- und übergewichtigen Patienten (63 vs. 61 Minuten; p=0,03). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (p>0,05) hinsichtlich der Krankenhausverweildauer, dem perioperativen Blutverlust und dem funktionellen Outcome zum 1-Jahres Follow-up zwischen adipösen und normal-/übergewichtigen Patienten. Die Inklination der Pfanne war bei adipösen Patienten signifikant erhöht im Vergleich zu normalgewichtigen Patienten (41,8° vs. 38,8°; p=0,03). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei der Anteversion der Pfanne (17,4° vs. 17,8 vs. 18,0°, p>0,05). Es konnte ebenfalls kein signifikanter Unterschied (p>0,05) der Schaftposition zwischen den 3 Gruppen gefunden werden. Es traten insgesamt 4 (0,8%) revisionsbedürftige Komplikationen (1 Hämatom, 1 Subluxation, 2 periprothetische Femurfrakturen) auf. Davon waren 2 Patienten normalgewichtig und 2 adipös.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass adipöse Patienten, denen mittels des minimal-invasiven SuperPath®-Zugangs eine Hüfte implantiert wurde, keine erhöhten Komplikationsraten und äquivalente klinisch-radiologische Ergebnisse 1 Jahr postoperativ aufwiesen, wie normal- und übergewichtige Patienten.