German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Verletzungen und Überlastungsschäden beim Padel-Tennis – eine retrospektive epidemiologische Querschnittsstudie
2Department of Orthopaedics and Trauma Surgery, BG Klinikum Duisburg, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen/Duisburg, Deutschland
3Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, GFO Kliniken Mettmann-Süd, Hilden, Deutschland
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Padel-Tennis ist eine Trendsportart. Der Sport verspricht ein gutes Training mit geringen körperlichen Anforderungen für Menschen jeden Alters und jeder körperlichen Verfassung. Es ist daher von großem Interesse, den Sport besser zu verstehen und sich über mögliche Verletzungen und Überlastungsschäden im Padel-Tennis bewusst zu werden. Daraus könnten sich mögliche Präventionsmaßnahmen ergeben, wie z.B. eine verstärkte Aufklärung über die Anpassung des Trainings und Unterstützung für behandelnde und betreuende Ärzte und medizinisches Personal.
Material und Methoden: Insgesamt 234 Padel-Tennisspieler aller Leistungsklassen beantworteten unter Aufsicht von medizinischem Personal einen Fragebogen über Verletzungen und Überlastungsschäden, die sie sich im Laufe ihrer Karriere zugezogen haben. Es wurden demografische Daten und Informationen über Verletzungen in verschiedenen Körperregionen erhoben. Darüber hinaus wurden Signifikanztests durchgeführt.
Ergebnisse: An der Studie nahmen 70 (29,9%) Frauen und 164 (70,1%) Männer teil, die im Durchschnitt 37,8 Jahre alt waren. Die Verletzungsrate für das gesamte Kollektiv betrug 4,03 pro 1.000 Stunden Exposition. Die am häufigsten betroffene Körperregion war der Unterschenkel-, OSG- und Fußbereich (77; 18%). Die meisten Verletzungen treten an der Wand/am Netz auf, gefolgt von Verletzungen mit dem Schläger. Professionelle Padelspieler verletzen sich signifikant häufiger als nicht-professionelle Padelspieler (p < 0,001). Betrachtet man die anatomischen Regionen, so haben professionelle Padelspieler die meisten Verletzungen im Bereich des Unterschenkels und des Fußes (19,9%; 32), während sich nicht-professionelle Padelspieler am häufigsten am Knie verletzen (19,6%; 51). Padelspieler, die keine andere Rückschlagsportart ausüben, verletzen sich signifikant häufiger am Ellenbogen als Sportler, die eine andere Rückschlagsportart ausüben (p < 0,001).
Diskussion und Schlussfolgerung: Padel-Tennis hat eine ähnlich hohe Verletzungsrate wie andere Rückschlagsportarten und ist mit diesen gut vergleichbar. Die Verletzungsorte und -arten sind sehr ähnlich. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um Verletzungen im Padelsport zu reduzieren. Durch die Umsetzung von Trainingsprogrammen zur Verbesserung der Spieltechnik und der Muskelkraft könnten erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung von Verletzungen und Überlastungsschäden im Padelsport erzielt werden.



