German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Klinische Ergebnisse der operativen Versorgung offener Ellenbogenfrakturen
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Offene Ellenbogenfrakturen erfordern oftmals eine anspruchsvolle operative Versorgung mit intensiven Rehabilitationsmaßnahmen. Besonders bei komplexen Frakturtypen sind nicht selten bleibende Funktionseinschränkungen sowie eine verringerte Lebensqualität der Patienten beschrieben. Durch die Erfassung des postoperativen Status inklusive klinischer Funktion und Komplikationen soll die Gegenüberstellung der jeweiligen Therapieverfahren und die Identifikation von Risikofaktoren zur verbesserten Therapieplanung erfolgen.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 61 Patienten (34 Männer, 27 Frauen, mittleres Alter 49,2) mit offenen Ellenbogenfrakturen von 2018 bis Oktober 2023 retrospektiv analysiert. Zur Evaluation der postoperativen klinischen Ergebnisse wurde der Traumamechanismus, die Art der Ausversorgung und der zeitliche Verlauf ebenso wie die radiologischen und funktionellen Ergebnisse berücksichtigt. Zudem wurden die Komplikationen und Revisionseingriffe ermittelt. Die Outcomescores (MEPS-G, QuickDASH) werden deskriptiv ausgewertet für die Gesamtpopulation und nach den Gruppen der primären und sekundären Ausversorgung. Der Vergleich der jeweiligen Gruppen soll mittels T-Test erfolgen.
Ergebnisse: 41% (25/61) der analysierten Patienten zogen sich die offene Ellenbogenfraktur im Rahmen eines Polytraumas zu. Im Durchschnitt erfolgte die operative Ausversorgung nach 7,32 Tagen. Ebenfalls 41% der analysierten Patienten konnten primär ausversorgt werden, bei 22 Patienten (36%) war eine erneute Operation erforderlich.
Diskussion und Schlussfolgerung: Offene Ellenbogenfrakturen sind häufig Teil eines komplexen Traumamechanismus, oftmals ist eine zweizeitige operative Versorgung notwendig. Trotz dessen lassen sich durch osteosynthetische Rekonstruktionen gute Ergebnisse erzielen, wobei mögliche Funktionseinschränkungen und eine erhöhte Komplikationsrate komplexer Frakturtypen bereits bei der Therapieplanung berücksichtigt werden sollten.



