Logo

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Minimalinvasive Versorgung der periprothetischen Azetabulumfrakturführt zur Senkung von Komplikationsraten

Mikolaj Bartosik 1
Eckart Mayr 1
Ulf Culemann 1
1Allgemeines Krankenhaus Celle, Celle, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Wir stellten die Hypothese auf, dass die minimalinvasive Behandlung von PPAF bei Patienten, sowohl mit als auch ohne Instabilität der Pfannenkomponente, eine geringere Komplikationsrate aufweist als in der Literatur angegeben (30%). Des Weiteren erhoben wir die 1 Jahres-Mortalitätrate sowie die Notwendigkeit von Hilfsmitteln vor und nach der Behandlung, um das Outcome zu beschreiben.

Material und Methoden: Es wurden 125 Patienten, die sich zwischen Januar 2013 und Januar 2024 wegen einer Azetabulumfraktur vorstellten, retrospektiv ausgewertet. Hiervon konnten 18 Patienten mit einer PPAF wurden inkludiert werden (Tab. 1). Für die Einteilung der PPAF wurde die Paprosky-Klassifikation angewendet. Alle Patienten mit einer Pfanneninstabilität (13 Patienten; 72,2%) wurden von interdisziplinär operiert mit einer offenen Reposition und internen Fixation (ORIF) über den modifizierten Stoppa Zugang und einer Revision der Pfanne über den direkt vorderen Zugang (engl.: direct anterior approach; DAA) versorgt. Es wurde postoperativ die Mobilität sowie die Komplikationsraten, Revisionsraten und 1-Jahresmortalitätsrate über einen Fragebogen ermittelt.

Ergebnisse: Der Operationsablauf wird in Abbildung 2 dargestellt. 72% der Patienten hatten postoperativ die gleiche oder eine leicht eingeschränkte Mobilität. Eine Verschlechterung der Mobilität wiesen 28% der Patienten auf (Abb. 3). 61,1% der Patienten waren vor der PPAF auf Hilfsmittel angewiesen. Die Komplikationsrate betrug 16,6% und die 1-Jahres-Mortalitätsrate lag bei 33,3%. Bei Instabilität der Pfanne wurde eine ORIF mit Revision der Pfanne gewählt (Abb. 4 und 5). 50% der Patienten zeigten zufriedenstellende funktionelle Ergebnisse gemessen mit dem modifizierten Harris Hip Score. Jedoch zeigten die andere Hälfte der Patienten mangelhafte Ergebnisse (<70Punkte).

Diskussion und Schlussfolgerung: PPAF sind eine seltene Komplikation mit steigenden Fallzahlen und gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Die minimalinvasive Behandlungen der PPAF zeigten gute Ergebnisse in Bezug auf die Komplikationsrate (16,6% minimalinvasiv versus 30% nach Selmene et al 2024) und den Erhalt der Mobilität bei der Behandlung von PPAF.