65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie
65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie
Die Duplexsonografie bei der retrograden Interosseus posterior Lappenplastik
Text
Fragestellung: Die retrograde dorsale Interosseus posterior Lappenplastik hat den Ruf teilweise unsicher im Lappenüberleben zu sein. Es sollten Faktoren ausfindig gemacht werden, die für die Sicherheit dieser Lappenplastik von Bedeutung sein können. Insbesondere soll die Anwendung und die Bedeutung der Duplex-Sonografie zur Lappenplanung beleuchtet werden.
Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die retrograd perfundierten dorsale Interosseus posterior Lappenplastiken nachuntersucht. Alle Lappen wurden hinsichtlich Größe, Gefäßstiel und Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: In insgesamt 24 Fälle wurde eine retrograde Interosseus posterior Lappenplastik zur Defektdeckung an der Hand oder dem Handgelenk durchgeführt. Die Größe der Lappenplastiken war zwischen 4x4 cm und 8x13 cm. Dreimal wurde intraoperativ keine adäquate Anastomose festgestellt, weshalb kein Interossseus posterior Lappen durchgeführt wurde. In neun Fällen wurde der Lappen getunnelt. Hierbei kam es in sieben Fällen zu Komplikationen wie Lappen(teil-)nekrosen. In den zwölf Fällen in denen der Lappenstiel nicht getunnelt wurde, kam es zu drei Komplikationen.
Wenn prä-operativ eine vollständige Darstellung mittels Duplex-Sonografie der Arteria interossea posterior und den in den Lappen ziehenden Gefäßast durchgeführt wurde, traten keine vollständigen oder Teil- nekrosen der Lappenplastiken auf.
Schlussfolgerung: Eine prä-operative Darstellung des Lappengefäßes in der Duplexsonografie kann die Sicherheit der dorsalen Interosseus Lappenplastik erheblich steigern. Die technischen Verbesserungen erlauben eine detaillierte Darstellung des Gefäßverlaufes und eine sehr exakte Planung und Präparation der Lappenplastik. Auch der Verzicht auf das Tunneln der Lappenplastik führt zu einem erhöhtem Lappenüberleben.



