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65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
16.-18.10.2025
Würzburg


Meeting Abstract

Einblicke in die Handchirurgische Ausbildung in Europa: Ergebnisse einer internationalen Umfrage

Elisabeth Haas-Lützenberger 1
Jonathan Hobby 2
Camillo Fulchignoni 3
1Abteilung für Hand-, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
2Department of Orthopaedic Surgery, Basingstoke and North Hampshire Hospital, Basingstoke, Hampshire, United Kingdom
3Department of Orthopaedics and Traumatology, Catholic University of Sacred Heart, Rome, Italy

Text

Fragestellung: Die Ausbildung in der Handchirurgie variiert in Europa stark, und derzeit gibt es wenig Evidenz sowie keinen Konsens über das ideale Ausbildungsprogramm in der Handchirurgie. Diese Umfrage wurde vom Education Committee der FESSH durchgeführt, um zukünftige Initiativen zu präsentieren. Ziel war es die aktuellen Ausbildungswege in Europa zu überprüfen, die Zufriedenheit der Chirurgen mit den bestehenden Ausbildungsmodellen zu bewerten und Best Practices zu identifizieren.

Methodik: Eine Online-Umfrage wurde beim FESSH Kongress 2024 in Rotterdam und einem FESSH-Foundation an Teilnehmer versandt mittels QR Code versandt. Die FESSH-Website und FESSH-Delegierte wurden außerdem genutzt, um die jeweiligen nationalen Ausbildungsweg zusammenzutragen.

Ergebnisse: Wir erhielten 147 Antworten, 10 davon aus “nicht-FESSH”-Ländern, welche ausgeschlossen wurden, sodass wir 137 Antworten einschließen konnten.

Wir erhielten Antworten aus 28 von 29 FESSH-Gesellschaften.17 Chirurgen waren noch in Weiterbildung, 120 Handchirurgen mit abgelegter Prüfung.

Die Ausbildungswege variierten erheblich zwischen den Ländern.

Zwei Länder erkennen Handchirurgie als eigenes Fachgebiet an und haben ein spezielles Weiterbildungsprogramm, 3 Länder haben ein spezifisches Programm welches andere chirurgische Disziplinen inkludiert, 14 haben ein spezifisches Programm für die Handchirurgie nach der Facharztanerkennung und 10 Länder haben kein definiertes Programm. 4 Länder bieten keine nationalen Mikrochirurgie-Kurse an.

Die allgemeine Zufriedenheit mit der Ausbildung lag bei 3,6/5.

Die Zufriedenheit war signifikant höher bei denen, die speziell handchirurgisch weitergebildet wurden (4,2 vs. 3,5; p = 0,01).

Die Facharztausbildung wurde von 29 (21%) als ausreichend betrachtet, von 56 (41%) erst nach Fellowship als abgeschlossen und von 52 (38%) als unvollständig betrachtet.

65/105 (62%) hatten ein Fellowship in Handchirurgie abgeschlossen.

Das Abschließen eines Fellowships wurde als wichtig erachtet (4,5/5), Orthopäden bewerten ein Fellowship wichtiger als andere Fachrichtungen (4,8 vs. 4,3; p = 0,003). Eine Handchirurgische Prüfung wurde als wichtig erachtet (4,3/5).

7 Länder haben eine obligatorische Handchirurgie-Prüfung, 4 erfordern EBHS Exam, 9 haben eine optionale Prüfung, und 9 haben keine Prüfung.

Chirurgische Logbücher waren für 85 (62%) obligatorisch, für 21 (15%) optional und für 31 (23%) nicht erforderlich.

Schlussfolgerung: Die Handchirurgische-Ausbildung und Akkreditierung variiert stark in Europa. Fellowship wird besonders in Ländern, in denen die Weiterbildung nach der Facharztprüfung erfolgt, als wichtig erachtet. Es wurden Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert, die je nach Land unterschiedlich sind. Länder mit weniger entwickelten Ausbildungswegen könnten von verstärkter FESSH-Unterstützung profitieren.