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Die Open-Access-Transformation prägt seit über zwei Jahrzehnten die wissenschaftspolitische Agenda und beschäftigt die Bibliotheks-Community weltweit. Obwohl die Zahl der im offenen Zugriff erscheinenden Publikationen in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, bleiben substanzielle Kosteneinsparungen im Vergleich zu klassischen Subskriptionsmodellen oft noch aus. Bibliotheken und deren Konsortialstellen verfolgen jedoch weiterhin das Ziel, Open Access unter fairen und nachhaltigen Bedingungen zu fördern – ökonomisch wie qualitativ.

Anfang 2025 erlebt ZB MED, dass man als Konsortialführerin durchaus zwischen die Fronten politischer, ideologischer und marktwirtschaftlicher Interessen geraten kann, wenn die Seriosität eines Verlages und gleichzeitig des Konsortialangebots der eigenen Einrichtung angezweifelt werden.

Der Vortrag gibt einen praxisnahen Einblick in die Herausforderungen bibliothekarischer Entscheidungsprozesse im öffentlichen Diskussionsraum. Er beleuchtet, wie sich professionelle Akteur:innen positionieren können, wenn medial zugespitzte Kritik in sozialen Medien ohne faktische Differenzierung einen Austausch erschweren – und welche Rolle Transparenz, Kommunikationsstrategien und kollegiale Netzwerke in solchen Situationen spielen.