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32. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh 32

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft (SATh) e.V.
12.-13.09.2025
Oberhof


Meeting Abstract

Möglichkeiten und Grenzen der minimalinvasiven Tränenwegschirurgie

Jens Heichel 1
1Halle/Saale

Text

Zu den minimalinvasiven Techniken im Bereich der ableitenden Tränenwege (TNW) gehören neben den transkanalikulären Stenosensprengungen (ohne visuelle Kontrolle) die visuell kontrollierbaren dakryoendoskopischen Verfahren (Dakryoendoskopie). Entstanden aus den minimalinvasiven Endoskopietechniken der gastroduodenalen interventionellen Chirurgie hat die Dakryoendoskopie seit den 1990er-Jahren eine weite Verbreitung an den tränenwegschirurgischen Zentren erfahren. Nach anfänglich vielversprechenden Erfolgsraten von 80% funktionellem Erfolg bei kurzen Nachbeobachtungszeiten (3 bis 6 Monaten) liegen mittlerweile mehr und mehr retrospektive Analysen zu den Langzeiterfolgsraten vor. Hier zeigt sich nun, dass, egal in welcher Form die Dakryoendoskopie zur Anwendung kam (Laser, Mikrodrill, mechanische Stenosensprengung), die Langzeiterfolgsraten nach 5 Jahren und länger lediglich bei ca. 60% liegen. Die meisten Rezidive (ca. 2/3) stellten sich dabei innerhalb des ersten postoperativen Jahres ein. Bei genauerer Betrachtung dieser Langzeitdaten konnten folgende Risikofaktoren für ein Scheitern der Dakryoendoskopie gezeigt werden: Tränensackektasien, absolute Stenosen, postsakkale Lokalisationen und Vorhandensein von Dakryolithen. Diese Kriterien sollten daher bei der Patientenselektion berücksichtigt werden.