GMDS erhellt Gesundheit / GMDS Illuminates Health
Grußworte
Grußwort des Tagungspräsidenten
Dear participants of the 70th GMDS Annual Meeting 2025,
Dear guests in Jena,
The motto of this year’s Annual Conference of the GMDS “GMDS erhellt Gesundheit” may remind some of you of the phenomenon of translating puns from English books (poorly) into German. However, this time, it is the other way around. I have already written in several places about how we arrived at this title, and I would like to use this foreword to address a few extended aspects.
In 2025, the GMDS celebrates its 70th Annual Conference. Interestingly, the term “artificial intelligence“ is also attributed to its first mention in 1955 by John McCarthy, a computer scientist at Dartmouth College. He introduced the term in a proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence, which he co-authored with Marvin Minsky, Nathaniel Rochester, and Claude Shannon. 70 years later AI is omnipresent. On a very general level, we see extreme fears surrounding dystopian scenarios, or the potential solution to almost all of our problems. I believe that this level of discourse will not take us further, as the reality will certainly present itself as a scenario in between.
The situation looks fundamentally different when we examine technological developments. We know that much of what is currently presented as the latest AI development has actually been known for a long time. We simply did not have the corresponding datasets and the necessary computational power to train networks in the way we can today. It is important to note, however, that this does not necessarily mean that we have control over the developments. Control is essentially concentrated in the hands of global, very rich, and powerful corporations. This would not have caused us much concern until recently, as international law and science were considered a shared, untouchable foundation. That is no longer the case, and this should alarm us all!
We now have the opportunity to advocate for the positive aspects of a data-driven healthcare system. This should be done in a way that ensures evidence prevails over opinion or fake news. Returning to the motto “GMDS erhellt Gesundheit”: We should illuminate, shed light on, and engage in enlightenment 2.0. Regarding the pun, only in this way can health be developed or maintained for all of us living on the same planet.
I hope that the conference in Jena will contributed to this dialogue and new beginning, and I am optimistic that the interdisciplinary topic that began in Dresden, namely working together much more significantly, will continue after 2025.
As this is the appropriate place, I would also like to take this opportunity to thank everyone who made the conference possible. There will be no list, as I am sure I would forget some groups, and that would not be in the spirit of “togetherness”.
Best regards – remain committed to the GMDS and the topics and ideas represented by GMDS.
Yours sincerely
Prof. Dr. André Scherag
Congress President and President of the GMDS
Grußwort der Vizepräsidentin der Friedrich Schiller Universität Jena
Liebe Teilnehmende der 70. GMDS-Jahrestagung 2025,
sehr geehrte Gäste in Jena,
liebes Organisationsteam,
es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie in unserer wunderschönen Stadt Jena willkommen zu heißen – einem Ort, der seit Jahrhunderten für Innovation, Wissenschaft und Fortschritt steht. Im Namen des Präsidiums der Friedrich-Schiller-Universität Jena möchte ich Sie alle herzlich zu dieser besonderen Jubiläumsjahrestagung begrüßen.
Unsere Universität ist ein lebendiges Zentrum für Forschung und Lehre, mit zehn Fakultäten und über 100 Studiengängen, die über 16.000 Studierende aus aller Welt anziehen. Als einzige Volluniversität Thüringens trägt sie eine reiche Tradition in Medizin, Lebenswissenschaften, Naturwissenschaften und den Informationswissenschaften. Hier wurden bahnbrechende Entdeckungen gemacht:
Denken wir nur an die Grundlagen der Zelltheorie, die die moderne Biologie begründete, oder an die revolutionären Mikroskopietechnologien, die von Zeiss, Schott und Abbe entwickelt wurden und die Medizin und Biologie auf ein neues Niveau gehoben haben. Auch die mathematische Formalisierung der Prädikatenlogik durch Frege hat die Informatik maßgeblich geprägt und bildet heute das Fundament für die Datenwissenschaften, die unsere Zukunft gestalten.
Heute ist Jena ein pulsierendes Zentrum für Infektionsbiologie, Systembiologie, Mikrobiom-forschung und Data Science. Hier entstehen Innovationen, die die Medizin revolutionieren – von KI-gestützter Diagnostik bis hin zu neuen Therapien. Unser Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ treibt die Erforschung der Mikrobiome voran, deren Bedeutung für unsere Gesundheit erst allmählich erkannt wird. Die enge Zusammenarbeit mit renommierten Instituten wie dem Fritz-Lipmann-Institut, dem Leibniz-HKI und dem Leibnitz-IPHT zeigt, wie lebendig und zukunftsweisend unsere Forschungslandschaft ist.
In Jena verschmelzen Wissenschaft, Technik und Innovation zu einem lebendigen Ökosystem. Hier werden Laser, photonische Technologien und künstliche Intelligenz genutzt, um die Diagnostik zu beschleunigen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat hier sein Institut für Datenwissenschaften etabliert, das den gesamten Datenprozess revolutioniert. Das Michael Stifel Center verbindet Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichsten Disziplinen – von der Astrophysik bis zu den Digital Humanities – und fördert die Entwicklung von „Future Skills“ wie Data Literacy, die für die Zukunft der Medizin und der Gesellschaft essenziell sind.
Dieses lebendige Netzwerk macht Jena zu einem Ort, an dem Innovationen entstehen, die die Welt verändern können. Es ist ein Ort, an dem Wissenschaft lebendig wird, inspiriert und motiviert durch den Wunsch, Gesundheit zu verstehen, zu erhalten und zu verbessern.
Das Motto Ihrer Tagung – „GMDS erhellt Gesundheit“ – passt perfekt zu diesem Standort: Es geht darum, Licht in die komplexen Zusammenhänge der Gesundheit zu bringen. Wissenschaft ist das Licht, das uns den Weg weist, um Krankheiten zu verstehen, neue Therapien zu entwickeln und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Hier an der Universität Jena und dem Universitätsklinikum, wo Wissenschaft und Innovation Hand in Hand gehen, setzen wir gemeinsam ein Zeichen für eine bessere Zukunft.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende, erkenntnisreiche und gemeinschaftsstiftende Tagung. Mögen die Gespräche, Ideen und Kooperationen, die hier entstehen, dazu beitragen, Gesundheit noch besser zu verstehen und zu fördern. Lassen Sie uns gemeinsam das Licht auf die Zukunft der Medizin richten – mit Mut, Neugier und Leidenschaft.
Prof. Dr. Karina Weichold
Vizepräsidentin für Studium und Lehre
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Grußwort des Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Jena
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Teilnehmende,
es ist mir eine große Freude, Sie im Namen des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena zur 70. GMDS-Jahrestagung erstmals in Jena herzlich willkommen zu heißen.
Die Tagung steht unter dem Motto „GMDS erhellt Gesundheit“. Dieses feinsinnige Tagungsmotto betont die Bedeutung der Fächer der GMDS für das Erhellen und Erhalten von Gesundheit. Jedes der Fächer der GMDS leistet substanzielle Beiträge zur medizinischen Forschung und diese tragen wiederum zur Verbesserung der Krankenversorgung bei, die mir als Medizinischem Vorstand besonders am Herzen liegen.
Die Medizinische Biometrie widmet sich in ihren Sitzungen u. a. neuen Studiendesigns. Innovative Studiendesigns haben möglicherweise direkten Einfluss auf die Arbeit unseres Zentrums für Klinische Studien. Methoden der evidenzbasierten Medizin helfen, vorhandene Evidenz in die medizinische Versorgung zu integrieren.
In Sitzungen der Fächer Medizinische Bioinformatik und Systembiologie diskutieren Sie die intelligente Nutzung von Omics-Daten und begleiten die Entwicklung polygener Risiko-Scores kritisch. Bezogen auf die Themen am Universitätsklinikum Jena bestehen hier Schnittstellen im Modellvorhaben Genomsequenzierung, bei dem auch unser Datenintegrationszentrum eine wichtige Rolle spielt. Diese Entwicklungen haben das Potenzial, die personalisierte Medizin weiter voranzutreiben.
Viele Versprechen der personalisierten Medizin wurden jedoch nicht eingelöst und so stellen auch Ihre epidemiologischen Kolleginnen und Kollegen fest: „Viel zu gut, um wahr zu sein – märchenhafte Effekte epidemiologischer Studien in der deutschen medizinischen Fachpresse“. Sie diskutieren u. a. die Berichterstattung in den Medien und schlagen auch andere Darstellungsformen vor, wie den neuen Krebsatlas für Niedersachsen, bei dem Bayes-Methoden verwendet werden.
Als ehemaliger Direktor der Neurologie in Jena weiß ich, dass die Dokumentation von Patientendaten notwendige, wenn auch mitunter lästige Pflicht ist. In Sitzungen der medizinischen Informatik wird diskutiert, ob KI zuverlässig die Kodierung nach SNOMED-Standards übernehmen kann. Ebenso gibt es viele Vorträge zum Datenaustausch im Gesundheitswesen mittels FHIR, um die Interoperabilität zu verbessern. Hier schließt sich der Kreis zu unseren Datenintegrationszentren, die Daten aus der Krankenversorgung für die Sekundärnutzung in der Forschung aufbereiten.
Die größte Stärke der GMDS ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Fachübergreifende Vorträge behandeln beispielsweise die Vorhersage der Vancomycin-Serumkonzentration nach Initialdosierung bei Sepsispatientinnen und -patienten mittels Machine-Learning Verfahren oder die Anwendung von KI zur Optimierung der Therapie des Pankreaskarzinoms. Um eine hohe Qualität zur Beantwortung solcher Fragestellungen zu erzielen, arbeiten Sie in der GMDS zusammen und zwar nicht nur miteinander, sondern auch mit den jeweiligen medizinischen Fächern und Professionen.
Tatsächlich: „GMDS erhellt Gesundheit“.
Ich danke dem Team um Prof. Scherag, unserem Direktor des Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, für die mühevolle Arbeit, die diese Tagung erst möglich gemacht hat.
Lassen Sie mich noch einen letzten persönlichen Aspekt hinzufügen: Ich war ein früher Unterstützer telemedizinischer Lösungen, um beispielsweise Effekte des demographischen Wandels in einem Flächenland wie Thüringen zu adressieren. So faszinierend und notwendig solche digitalen Kommunikationsmöglichkeiten auch sind, so sehr ist der direkte Austausch notwendig. Ich freue mich daher, dass Sie dafür nach Jena gekommen sind. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Tagung und hoffe, dass Sie wertvolle Impulse mitnehmen und neue Kontakte knüpfen.
Prof. Dr. Otto Witte
Medizinischer Vorstand und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Jena
Mitglieder des Wissenschaftlichen Programmkomitees
| Prof. Dr. André Scherag, Leitung SPC | Prof. Dr. Klaus Jung |
| Dr. Jochem König | Prof. Dr. Ulrich Prokosch |
| Prof. Dr. Antonia Zapf | Prof. Dr. Rainer Röhrig |
| Prof. Dr. Ulrich Sax | Prof. Dr. Martin Sedlmayr |
| Prof. Dr. Cord Spreckelsen | Prof. Dr. Harald Binder |
| Prof. Dr. Peter Schlattmann | Dr. Anika Großhennig |



