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36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
14.-15.11.2025
Bielefeld


Meeting Abstract

Evaluierung des Einflusses digitaler Endgeräte zur Überwachung des Blasenfüllstands bei Betroffenen neurogener Blasendysfunktion auf die Lebensqualität

Jannik Lockl 1
Pascal Fechner 1
1inContAlert GmbH, Bayreuth, Deutschland

Text

Einleitung: Die neurogene Blasendysfunktion (NBD) stellt für Betroffene eine erhebliche Einschränkung im Alltag dar und geht häufig mit Komplikationen wie Harnwegsinfektionen oder Inkontinenz bzw. einer Schädigung der Nieren einher. Das Ziel dieses Projekts ist die Evaluierung des Einflusses digitaler Endgeräte zur Überwachung des Blasenfüllstands bei NBD-Betroffenen auf die Lebensqualität [1]. Dazu wird ein Sensor zur kontinuierlichen Überwachung des Blasenfüllstands herangezogen.

Methode: Dafür wurden 349 strukturierte Fragebögen von 337 Betroffenen und 12 Pflegenden von Betroffenen beantwortet. Fast die Hälfte der Befragten war sowohl von einer sensorischen als auch von einer motorischen NBD betroffen. Das Durchschnittsalter der befragten Betroffenen lag bei 42,12 Jahren (min=18; max=81; SD=12.76). 217 Personen waren weiblich, 131 männlich und eine Person gab ein anderes Geschlecht an. 144 Personen gaben an, ihre Blasen durch natürliche Miktion zu entleeren, die restlichen 205 Personen nutzten eine andere Entleerungsmethode.

Den Befragten wurde ein Fragebogen zu den Themen Symptome und Funktionseinschränkungen der Harnblase aufgrund von NBD, allgemeine Gesundheitswahrnehmung, Lebensqualität, Depression, digitale Technologieunterstützung für das Blasenmanagement, soziale Unterstützung und physische Umgebung vorgelegt. Die Ergebnisse wurden mittels des um die Technologie-Komponente erweiterten HRQoL-Modells und Partial Least Squares Structural Equation Modeling (PLS-SEM) unter Verwendung der statistischen Software SmartPLS3 untersucht.

Ergebnisse: Die Evaluation zeigte, dass digitale Technologien einen signifikant positiven Einfluss auf die HRQoL haben und einen signifikant negativen Einfluss auf die Funktionseinschränkung (d.h. Einschränkungen bei der Durchführung alltäglicher Aktivitäten).

Schlussfolgerung: Die Lebensqualität von NBD-Betroffenen kann durch digitale Technologien, wie einem Sensor zur kontinuierlichen Überwachung des Blasenfüllstands, vermutlich signifikant verbessert werden.

Interessenkonflikte:

  • Dr. Jannik Lockl ist bei einem Medizinproduktehersteller beschäftigt, der einen Sensor zur kontinuierlichen Überwachung des Blasenfüllstands der menschlichen Harnblase entwickelt.
  • Pascal Fechner ist bei einem Medizinproduktehersteller beschäftigt, der einen Sensor zur kontinuierlichen Überwachung des Blasenfüllstands der menschlichen Harnblase entwickelt.

Literatur

[1] Lockl J, Schick D, Stoetzer JC, Huff K. A model to assess the impact of digital technologies on the health-related quality of life. International Journal of Technology Assessment in Health Care. 2022;38(1):e81. DOI: 10.1017/S0266462322003245