German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie 2025 (DKOU 2025)
Magnetresonanz-Arthrographie der Hüfte übertrifft Röntgen in der Prognose arthroskopischer FAI-Operationen
2Klinik für Orthopädische Chirurgie, Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol, St. Johann in Tirol, Österreich
3Abteilung für Diagnostische & Interventionelle Radiologie, Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol, St. Johann in Tirol, Österreich
4Center for Computerassisted and Reconstructive Surgery, New England Baptist Hospital, Boston, USA
5Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Inselspital Bern, Bern, Schweiz
6Universitätsklinik Balgrist, Zürich, Schweiz
Text
Zielsetzung und Fragestellung: Die Hüftarthroskopie zielt darauf ab, Symptome zu lindern und das Fortschreiten einer frühen Hüftarthrose bei femoroazetabulärem Impingement (FAI) zu verlangsamen. Dennoch bleiben die Misserfolgsraten hoch. Während radiologische Parameter wie die deutliche Gelenkspaltverschmälerung als Prädiktoren für ein unzureichendes Ergebnis etabliert sind, ist der prognostische Wert der Magnetresonanz-Arthrographie (MRA) in diesem Kontext noch unzureichend untersucht.
Diese Studie vergleicht die Detektion degenerativer Veränderungen mittels konventioneller Röntgenaufnahmen und MRA bei Patienten mit früher Hüftarthrose und evaluiert deren prognostische Aussagekraft für das Risiko eines Therapieversagens nach arthroskopischer FAI-Operation.
Material und Methoden: In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden 102 Patienten (107 Hüften; mittleres Alter 33 ± 10 Jahre; 42 Frauen [39%]) präoperativ sowohl mittels Röntgen als auch MRA untersucht. Beurteilt wurden degenerative Veränderungen wie Gelenkspaltweite, Osteophyten, azetabuläre Zysten und Knorpelschäden. Der klinische Behandlungserfolg wurde anhand desInternational Hip Outcome Tool (iHOT-12)bestimmt. Ein Therapieversagen wurde definiert als entweder ein iHOT-12-Score unter 60 oder eine spätere Konversion zur Hüfttotalendoprothese (HTEP). Prädiktoren für das Therapieversagen wurden mittels uni- und multivariater Cox-Regression analysiert, wobei demographische Faktoren und bildgebende Befunde berücksichtigt wurden.
Ergebnisse: Die MRA erkannte degenerative Veränderungen häufiger als konventionelle Röntgenaufnahmen. Unabhängige Prädiktoren für ein Therapieversagen waren ein Alter über 40 Jahre (HR 3,3; 95% KI [2,4–4,1]; P = 0,005), azetabuläre Knorpelschäden über mehr als 2 Stunden auf der Clockface (HR 2,7; 95% KI [1,8–3,7]; P = 0,03) sowie zentrale femorale Osteophyten in der MRA (HR 3,5; 95% KI [2,5–4,4]; P = 0,009). Eine labrale Rekonstruktion während der Operation war hingegen mit einer geringeren Misserfolgsrate assoziiert (HR 0,4; 95% KI [0,2–1,2]; P = 0,02).
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Magnetresonanz-Arthrographie ermöglicht eine präzisere Erkennung degenerativer Veränderungen und bietet eine wertvolle prognostische Einschätzung. Dies kann zu einer verbesserten Patientenauswahl für die arthroskopische Behandlung des FAI in der frühen Hüftarthrose beitragen.



