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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Die Prävalenz und Versorgungsstruktur von Acetabulumfrakturen in Deutschland – eine Auswertung des Deutschen Beckenregisters

Ilona Schubert 1
Stefan Huber 2
Peter Strohm 1
1Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland
2Akademie der Unfallchirurgie GmbH, München, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Acetabulumfrakturen sind hochwertige Verletzungen. Der demographische Wandel stellt bei zunehmenden Anforderungen an deren Versorgung neue Herausforderungen. Ziel der Untersuchung war ein Überblick über die aktuelle Versorgungsstruktur zu erhalten.

Material und Methoden: Ausgewertet wurde das Modul Becken des Trauma-Registers der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie bis 2023 bezüglich isolierter Acetabulumfrakturen. Inkludiert werden konnten 987 Fälle.

Ergebnisse: Von isolierten Acetabulumfrakturen waren zu 2/3 Männer betroffen. Das mittlere Alter lag bei 63+/-19Jahren. Ursächlich war in der Regel ein stumpfes Trauma. Die häufigste Frakturmorphologie nach Letournel war die vordere Pfeiler mit hinterer hemi-quer Fraktur. Zumeist erfolgte eine operative Therapie: in über 80% als Osteosynthese und in geringerem Anteil als Kombinationsverfahren zwischen Osteosynthese und Endoprothetik oder als allein Endoprothetischer Eingriff. Diese drei Versorgungsformen unterschieden sich signifikant im Patientenalter und der Krankenhausaufenthaltsdauer. Das Auftreten von Komplikationen war in der Endoprothesengruppe größer als in der Osteosynthesegruppe. Dennoch war das Outcome der Gruppen etwa vergleichbar.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Versorgung von Acetabulumfrakturen wird heutzutage meist operativ durchgeführt. Die Osteosynthese entspricht weiterhin der häufigsten Versorgungsform, vor allem bei jüngeren Patienten. Beim zunehmend älteren Patientenklientel scheint aber auch die endoprothetische oder kombiniert endoprothetische Versorgung eine adäquate Strategie zu sein.