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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Radiologisch und mittels polyaxialen Sensor verfizierte biomechanische Testung unterschiedlicher OP-Methoden der Rhizarthroseversorgung

Sandra Stenicka 1,2
Elena Nemecek 3,2
Lena Hirtler 4
Ewald Unger 5
Carola Hanreich 6
Johannes Wiedemann 6
Reinhard Windhager 2
Martin Faschingbauer 1
Georg Garger 6
Philipp R. Heuberer 7,8
Miriam Krugluger 1
Jochen Erhart 2,9
1Klinik Penzing, Wien, Österreich
2Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Medizinischen Universität Wien, Wien, Österreich
3Orthopädisches Spital Speising, Wien, Österreich
4Zentrum für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Universität Wien, Wien, Österreich
5Zentrum für medizinische Physik und biomedizinische Technik, Wien, Österreich
6Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
7HelthPi Medical Center, Wien, Österreich
8Austrian Research Group for Regenerative and Orthopedic Medicine, Wien, Österreich
9Orthopädie und Traumatologie der Barmherzigen Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Österreich

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Die Rhizarthrose ist die häufigste Arthrose der Hand. Es gibt nur wenige biomechanische Studien zur Testung der Primärstabilität. Ziel dieser Studie ist, die Primärstabilität in einem biomechanischen Teststand präoperativ, nach Trapezektomie und nach Versorgung mit Mini TightRope® und modifizierter Eppingplastik mit Biotenodeseschraube miteinander und im Vergleich zur alleinigen Trapezektomie radiologisch und mittels Polyaxialen Sensor zu vergleichen.

Material und Methoden: 24 paarige fresh-frozen Unterarmpräparate wurden in Neutralpostition fixiert, eine Bewegung im Daumensattelgelenk war frei möglich. Anstatt des Index wurde ein polyaxialer Sensor platziert, Zielwerte waren ein Key Pinch von 12,5 – 25 Newton. Zur Simulation des Key Pinch wurden von definierten Muskeln die physiologischen Kraftvektoren erhalten und mit definierten Gewichten belastet. In a.p. und 30° Röntgen wurde die Höhe nach Trapezektomie zwischen der Basis von MC I und dem Os scaphoideum bestimmt, sowie eine experimentelle Flächenbestimmung durchgeführt. Der Key Pinch wurde drei mal in Folge simuliert. Mit Hilfe es Polyaxialen Sensors konnten Kraftunterschiede und Achsabweichungen dedektiert werden.

Ergebnisse: Der Key Pinch war innerhalb der dreimaligen Messwiederholung ohne signifikante Unterschiede reproduzierbar. Es gab einen signifikanten Unterschied bei den radiologischen Vermessungen der OP-Methoden zugunsten des Mini TightRope. Mittels paired t-Test zeigten beide OP-Methoden im direkten Vergleich signifikante Unterschiede in der Mean Differenz der Röntgen bei allen drei Messungen, ohne Belastung, unter Zug der Extensoren, beim Key Pinch. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen streng a.p. und 30° geschwenkten Röntgenaufnahmen, sowie der Flächenbestimmung im Vergleich zum Nativröntgen. Die Inter-rater Reliabilität betrug 97%, die Intra-rater Reliabilität betrug 96%. Bei den Sensorauswertungen zeigten sich bei beiden OP-Methoden keine signifikanten Unterschiede zwischen alleiniger Trapezektomie und nach operativer Versorgung mit der jeweiligen OP-Methode.

Diskussion und Schlussfolgerung: Das Mini TightRope® hatte eine höhere Primärstabilität im Vergleich zur modifizierten Eppingplastik mit Biotenodese Schraube im Röntgen. Ein Grund dafür könnte eine verminderte Sehnenqualität der Präparate sein. Bei den Sensorauswertungen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den OP-Mehtoden und keine zwischen alleiniger Trapezektomie und jeweiliger OP Methode. Rezente klinische Studien zeigten eine erhöhte Patientenzufriedenheit mit dem Erhalt der physiologischen anatomischen Linie zwischen MC I und MC II, um eine physiologische Kraftübertragung und den Bewegungsumfang erhalten zu können. In unserer biomechanischen Studie änderte sich die Kraftübertragung nicht signifikant. Möglicherweise sind in vivo bei den OP-Methoden signifikante Unterschiede mittels einem Polyaxialen Sensor zu erkennen. Limitation war sicher auch die definierte Positionierung des Sensors.

Das Mini Tight Rope ist eine gute Möglichkeit für Revisionseingriffe nach insuffizienter primärer Resektionssuspensionsarthroplastik.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Abbildung 1

Tabelle 1 [Tab. 1]

Tabelle 1

Tabelle 2 [Tab. 2]

Tabelle 2