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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2025)

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
28.-31.10.2025
Berlin


Meeting Abstract

Ergebnisse der TOUCH® duo-mobilen Daumensattelgelenksprothese nach 2 Jahren postoperativ

Jan Sommer 1
Pia-Elena Frey 1
Maximilian Franzen 1
Benjamin Panzram 1
1Klinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Text

Zielsetzung und Fragestellung: Der endoprothetische Gelenkersatz des Daumensattelgelenks mittels duo-mobiler Prothesen stellt eine wirkungsvolle Behandlungsoption der fortgeschrittenen Rhizarthrose mit hervorragenden klinischen Ergebnissen hinsichtlich der Mobilität und Luxationsrate dar. Das Studienziel ist es, über die klinischen und funktionellen Ergebnisse der TOUCH® Prothese im mittleren 2-Jahres Follow-up zu berichten.

Material und Methoden: In diese prospektive, monozentrische Studie wurden 78 Patienten mit 88 Prothesenimplantationen eingeschlossen, die zwischen 08/2019 und 12/2023 operiert wurden. Die Datenerhebung umfasste Komplikationen, radiologische Messwerte (M1-Länge, Hyperextension >15°), Bewegungsumfang (ROM, Handspanne, Kapandji-Score), Kraft (JAMAR, Pinch-Grip-Kraft), Schmerz (NRS 1-10) und Funktionsscores (qDASH, MHQ).

Ergebnisse: 55 Frauen und 23 Männer (Durchschnittsalter bei OP 59 Jahre, Range 42–77 Jahre) wurden bisher im mittleren Follow-up von 24 Monaten (Range 6–61 Monate) postoperativ reevaluiert. Insgesamt wurden vier Patienten bei Impingement zwischen Pfanne und Hals (2x) und Pfannenluxation nach primärer Fehlplatzierung der Pfanne (2x) revidiert. Weitere sieben Revisionen waren aufgrund von Wundheilungsstörungen oder sekundärer Tendovaginitis Stenosans de Quervain erforderlich. Weitere Komplikationen wie Infektionen als OP-Komplikation, Implantatlockerung oder Prothesenluxation wurden nicht beobachtet. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten entsprach das Überleben nach Kaplan-Meier mit dem Endpunkt Revision in den bisherigen Ergebnissen 96%. Die funktionellen Scores zeigten von prä- zu postoperativ eine signifikante Verbesserung der Handfunktion (mittlerer qDASH 51 vs. 29,6 (p < 0,01), mittlerer briefMHQ 43,5 vs. 71,8 (p < 0,01)), des Ruhe- (NRS 4,3 vs. 1,5 (p < 0,001)) bzw. Bewegungsschmerzes (NRS 7,5 vs. 2,4 (p < 0,001)) und des Kapandji-Scores (8,7 vs. 9,6 (p < 0,001)) nach 24 Monaten. Die M1-Länge (58 vs. 68 mm, p < 0,01) und die Handspanne (19,4 vs. 20,4 cm, p = ns) zeigten eine Wiederherstellung der Daumenlänge. Eine relevante präoperative Hyperextension >15° bei 23 Daumen (22°, Range 15°–38°) zeigte eine postoperative Korrektur auf durchschnittlich 5,9° (Range 0-20, p < 0,01). Die Grobgriffkraft (16,1 bis 16,0 kg) und die Feingriffkraft (4,6 bis 5,3 kg) blieben vergleichbar (p = ns).

Diskussion und Schlussfolgerung: Eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren nach Implantation einer TOUCH® Prothese zeigt eine signifikante Verbesserung der Handfunktion und der Schmerzen sowie eine Korrektur der Daumenlänge, der Handspanne und der Hyperextension. Die Komplikations- und Revisionsraten sind niedrig, was die primäre Implantation einer Daumensattelgelenksprothese zu einer zuverlässigen und sicheren Behandlungsoption macht.