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98. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte


08.11.2025
Darmstadt


Meeting Abstract

Variabler Verlauf und Therapie bei Patienten mit akuter Trochlearisparese

Susanne Ehrmann 1
J. Holzwarth 1
L.-O. Hattenbach 1
K. Bermond 1
1Ludwigshafen

Text

HIntergrund: Aufgrund der Anatomie und Funktion des einzigen durch den Nervus trochlearis innervierten Muskels, des Musculus obliquus superior, zeigt die akute Trochlearisparese oft ein verhältnismäßig kongruentes Bild und bietet somit optimale Voraussetzungen, die variierenden und konstanten Parameter im Verlauf des Einzelfalls darzustellen und gegeneinander abzugleichen.

Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden nach Aktenlage Einzelfälle von akuter Trochlearisparese mit vergleichbarem Erst- und vorliegenden Folgebefunden aus eigenem Patientengut ausgewertet und hinsichtlich Symptomatik, Ursache, Therapieansatz sowie Remissionszeitraum miteinander verglichen.

Ergebnisse: In unseren Fällen zeigte sich einerseits trotz vergleichbarer Ausgangssituation ein unterschiedlicher Verlauf bezüglich Regenerationszeiten und Symptomatik. Andererseits war die Regeneratonsrate hoch, so dass therapeutisch in keinem Fall eine Augenmuskel-Operation erwogen werden musste. Zudem kamen die Patienten mit Prismen vertikaler Basis gut zurecht, obwohl wie für die Trochlearisparese üblich eine mit Prismen nicht ausgleichbare Zyklodeviation bestand.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Trochlearisparese kann es trotz vergleichbarer Ausgangsbefunde individuell zu unterschiedlichen Verläufen hinsichtlich Symptomatik und Regenerationszeit kommen. Die konservative Therapie mittels Verordnung von Prismen Basis unten auf der betroffenen Seite kann trotz nicht korrigierbarer Zyklodevoation effektiv und suffizient sein.