98. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte
98. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte
Einfluss struktureller OCT-Biomarker auf die funktionellen Therapieergebnisse bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration
Text
Ziel: Untersuchung des Einflusses struktureller optischer Kohärenztomographie (OCT)-Biomarker auf das funktionelle Ergebnis bei Augen mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), die einer Therapie mit anti-vaskulärem endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) unterzogen werden.
Patienten und Methoden: Diese retrospektive Studie umfasste 305 Augen von 254 Patienten mit primär auftretender nAMD, die über einen Zeitraum von 24 Monaten beobachtet wurden. Zu Beginn der Studie wurden mehrere SD-OCT-Biomarker, wie die Verteilung der Netzhautflüssigkeit, das Vorhandensein hyperreflektiver Punkte sowie strukturelle Veränderungen der vitreomakulären Grenzfläche, den äußeren Netzhautschichten, dem retinalen Pigmentepithel (RPE) und der Aderhaut bewertet. Anschließend wurden diese Biomarker mit der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) und der Anzahl der intravitrealen Injektionen (IVI) am Ende der 24-monatigen Behandlung korreliert.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 81,0±7,7 Jahre. Unter ihnen waren 58% weiblich. Die BCVA (logMAR) betrug vor der Behandlung 0,44±0,24 und nach 24 Monaten 0,53±0,20 (p=0,1). Die CMT betrug vor der Behandlung 397±158 μm und sank nach 24 Monaten signifikant auf 314± 84 μm (p=0,02). Die Anzahl der über 24 Monate verabreichten Anti-VEGF-IVIs betrug 15,4±5,7. Die BCVA nach 24 Monaten korrelierte signifikant negativ mit der Ausgangspräsenz von intraretinaler Flüssigkeit (p=0,0004), vitreomakulärer Traktion (p=0,04), Photorezeptorschichtschäden (p=0,0001) und prächoroidalen Spalten (p=0,02). Darüber hinaus wurde eine signifikante positive Korrelation zwischen der Anzahl der über 24 Monate verabreichten IVIs und dem Vorhandensein von intraretinaler Flüssigkeit (p=0,02) und subretinalem hyperreflektivem Material (p=0,03) festgestellt.
Schlussfolgerungen: Diese Studie legt nahe, dass das Vorliegen von intraretinaler Flüssigkeit, vitreomakulärer Traktion, Schädigung der Photorezeptorschicht und prächoroidalen Spalten mit einer Verschlechterung der Sehschärfe im Verlauf der Erkrankung assoziiert sein könnte. Darüber hinaus könnte das Vorliegen von intraretinaler Flüssigkeit und subretinalem hyperreflektierendem Material mit einer höheren Anzahl von IVIs über einen Zeitraum von 24 Monaten assoziiert sein. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass OCT-Biomarker hilfreich für die Vorhersage des funktionellen Ergebnisses und des Behandlungserfolgs sind und somit eine bessere Behandlung von Patienten mit nAMD ermöglichen.



