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Deutscher Rheumatologiekongress 2025

53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh)
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
17.-20.09.2025
Wiesbaden


Meeting Abstract

Zusammenhang zwischen bestimmten genetischen Varianten und Zytokinen mit Nierenbeteiligung und Krankheitsaktivität bei systemischem Lupus erythematodes

Katerina Pavelcova 1
Adela Navratilova 1,2
Kateřina Chudá 1
Veronika Balajkova 1,2
Radka Moravcova 1,2
Petra Hanova 1
Maria Filkova 1,2
1Rheumatologisches Institut, Prag
21. Medizinische Fakultät der Karls-Universität, Abteilung für Rheumatologie, Prag

Text

Einleitung: Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronische Autoimmunerkrankung mit vielfältigen klinischen Manifestationen. Obwohl die Ätiologie unklar ist, wurden in Genen, die am angeborenen und adaptiven Immunsystem beteiligt sind, Risikoloci identifiziert [1]. Bestimmte genetische Varianten sowie die Konzentrationen verschiedener Zytokine können mit den klinischen Manifestationen und der Krankheitsaktivität in Verbindung gebracht werden [2].

Methoden: Wir untersuchten das Vorhandensein von 16 ausgewählten Risikovarianten in den Genen BANK1, CTLA4, IRF5, STAT4, TYK2 und ZNF76 bei 70 SLE-Patienten mittels Sanger-Sequenzierung. Wir verwendeten den Algorithmus des maschinellen Lernens Random Forest mit wiederholter Kreuzvalidierung, um die Auswirkungen der genetischen Varianten auf die Nierenmanifestation bei SLE zu analysieren. Darüber hinaus analysierten wir die Konzentrationen von Interferon gamma-induziertem Protein 10 (IP-10) und Interleukin-18 (IL-18) im Blutserum von 80 Patienten und 80 gesunden Kontrollpersonen mittels ELISA.

Ergebnisse: Auf der Grundlage vorläufiger Daten von 70 Patienten fanden wir einen möglichen Einfluss einer Kombination von 3 genetischen Varianten rs17266594 (BANK1, c.71-43T>C), rs2304255 (TYK2, c.1087G>A) und rs10954213 (IRF5, c.*555G>A) auf das Auftreten von Nierenmanifestationen. Das Random Forest-Modell hat eine Genauigkeit von 70% und einen AUC-Wert von > 0,55. Wir stellten außerdem signifikant höhere Serumspiegel von IP-10 und IL-18 bei Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden fest (p-Wert < 0,0001). Wir fanden auch signifikant höhere IL-18-Spiegel bei Patienten mit aktivem SLE als bei Patienten in Remission (p = 0,008).

Schlussfolgerung: Kombinationen bestimmter Varianten in den Genen BANK1, TYK2 und IRF5 können mit einer Nierenbeteiligung bei SLE in Verbindung gebracht werden. Die Zytokine IL-18 und IP-10 könnten nützliche Biomarker bei SLE sein, und der IL-18-Spiegel scheint mit der Krankheitsaktivität zusammenzuhängen.

Offenlegungserklärung: Gefördert durch das Gesundheitsministerium der Tschechischen Republik (Supported by Ministry of Health of the Czech Republic, grant nr. NW24J-10-00024) und das Projekt BBMRI.cz (reg. no. LM2023033). Es liegen keine Interessenkonflikte vor.


Literatur

[1] Oparina N, Martínez-Bueno M, Alarcón-Riquelme ME. An update on the genetics of systemic lupus erythematosus. Curr Opin Rheumatol. 2019 Nov;31(6):659-68. DOI: 10.1097/BOR.0000000000000654
[2] Xue D, Qian Y, Tu X, He M, Xing F, Ren Y, Yuan C. The effect of circulating cytokines on the risk of systemic lupus erythematosus: Mendelian randomization and observational study. Immunogenetics. 2024 Dec;76(5-6):315-22. DOI: 10.1007/s00251-024-01351-x