Logo

36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
14.-15.11.2025
Bielefeld


Meeting Abstract

Kraftpakete unter Druck: Die Prävalenz von Inkontinenz im deutschen Kraftdreikampf – empirische Analyse mittels quantitativer Online-Befragung mit dem Fokus auf der männlichen Population

Alexander Volzhenin 1
Birgit Schulte-Frei 2
1Hochschule Fresenius, Idstein, Deutschland
2Hochschule Fresenius, Köln, Deutschland

Text

Einleitung: Kraftdreikampf-Athleten, sowohl Männer als auch Frauen, stellen aufgrund der extremen Anforderungen an die maximale Kraftleistung eine einzigartige Gruppe dar [1], [2], [3]. Die bisherige Forschung konzentrierte sich überwiegend auf weibliche Athleten, während Studien zu männlichen Athleten seltener sind [1], [2], [3]. Zudem wurde Stuhlinkontinenz bislang wenig beachtet, obwohl sie bei maximaler Belastung auftreten könnte. Eine Inkontinenzprävalenz von 32-50 % bei Kraftdreikämpfern unterstreicht die Bedeutung dieses Themas [1], [2], [3]. Diese Untersuchung soll die Prävalenz von Harn- und Stuhlinkontinenz sowie spezifische Risikofaktoren in der Kraftdreikampfgemeinschaft in Deutschland untersuchen.

Methode: Die Studie wird eine anonyme Online-Befragung mittels eines selbst erstellten Fragebogens umfassen, der auf aktuellen Forschungsstand und Literatur basiert. Der Fragebogen behandelt Themen wie Harn- und Stuhlinkontinenz, sportartspezifische Faktoren (z.B. Technik, Hilfsmittel wie Gürtel, Einwiederholungsmaximum) und Lebensstilfaktoren. Die Rekrutierung der Probanden erfolgt über das Anschreiben der Vereine und, QR-Codes auf Plakaten in Trainingsstätten und bei Wettkämpfen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Untersuchung werden für Juli 2025 erwartet. Die Analyse wird die Prävalenz und Risikofaktoren für Inkontinenz bei Kraftdreikampf-Athleten und -Athletinnen aufzeigen und einen detaillierten Überblick über die Auswirkungen von spezifischen sportlichen Belastungen und Trainingsgewohnheiten auf die Inkontinenz geben.

Schlussfolgerung: Die Untersuchung liefert wertvolle Erkenntnisse zur Stuhlinkontinenz und Harninkontinez bei männlichen und weiblchen Kraftdreikampf-Athleten und deren spezifischen Risikofaktoren. Sie unterstützt die Entwicklung gezielter Präventions- und Behandlungsstrategien sowie evidenzbasierter Trainingsempfehlungen, um gesundheitliche und psychosoziale Belastungen zu minimieren. Zudem trägt sie zur Enttabuisierung des Themas im Leistungssport bei.


Literatur

[1] Wikander L, Cross D, Gahreman DE. Prevalence of urinary incontinence in women powerlifters: a pilot study. Int Urogynecol J. 2019 Dec;30(12):2031-2039. DOI: 10.1007/s00192-019-03870-8
[2] Wikander, L., Kirshbaum, M. N., Waheed, N. & Gahreman, D. E. (2021). Urinary Wikander L, Kirshbaum MN, Waheed N, Gahreman DE. Urinary Incontinence in Competitive Women Weightlifters. J Strength Cond Res. 2022 Nov 1;36(11):3130-3135. DOI: 10.1519/JSC.0000000000004052
[3] Wikander L, Kirshbaum MN, Waheed N, Gahreman DE. Association Between Obstetric History and Urinary Incontinence in a Cohort of Resistance-Trained Women. Int J Womens Health. 2022 Sep 2;14:1211-1218. DOI: 10.2147/IJWH.S367110