36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.
36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.
Eine randomisierte kontrollierte Studie zur Bewertung der mobilen App zur Behandlung von weiblicher Drang- und Belastungsinkontinenz
2Kranus Health, Berlin, Deutschland
3Charité, Berlin, Deutschland
Text
Einleitung: Harninkontinenz ist eine weit verbreitete Erkrankung bei Frauen, die oft mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist. Maßnahmen wie Lebensstiländerung und Verhaltensmodifikation und Beckenbodentraining sind laut Leitlinien empfohlen. Hier sollen die Daten der “DINKS” Studie zu einer App-basierten Therapie (Kranus Mictera) vorgestellt werden.
Methode: In der randomisierten, kontrollierten Studie wurden Frauen mit Drang-, Stress- oder Mischinkontinenz der Interventionsgruppe (IG) (Standardversorgung + Kranus Mictera) oder der Kontrollgruppe (KG) (Standardversorgung) zugeteilt. Der primäre Endpunkt war die Häufigkeit von Inkontinenzepisoden (IE). Weitere Endpunkte erfassten Symptomschwere, Lebensqualität sowie Miktionstagebuchdaten. Die Intervention umfasste Miktionstagebuch, Beckenbodentraining, Verhaltenstechniken, Wissens- und Ernährungsinhalte sowie Analysefunktionen.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der IE in der IG (-2,25; rel. Reduktion: 60,95%). Der Behandlungseffekt im Vergleich zur KG (-59,2%) war statistisch und klinisch signifikant (p<0,001).
Die Symptomschwere (ICIQ-SF) sank in der IG um 3,94 Punkte (35,31%). Der Behandlungseffekt von 3,7 Punkten (p<0,001) übertraf die klinische Relevanzschwelle.
Auch die Lebensqualität (I-QOL) verbesserte sich in der IG deutlich (+17,9), verglichen mit der KG (1,16 Punkte). Tagebuchanalysen belegten eine Reduktion des Vorlagenverbrauchs, der Miktionsfrequenz sowie eine Zunahme des Blasenvolumens.
Schlussfolgerung: Dies sind die ersten veröffentlichten RCT-Daten, die zeigen, dass eine App-basierte Therapie Inkontinenzhäufigkeit reduziert, Symptome lindert und die Lebensqualität verbessert. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial multimodaler digitaler Ansätze als eigenständige oder ergänzende Therapieoption.
Interessenkonflikte:
- Kurt Miller: Medizinischer Berater Kranus Health
- Laura Wiemer: Chief Scientific Officer Kranus Health



