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65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
16.-18.10.2025
Würzburg


Meeting Abstract

Hype Cycle Of Emerging Technologies. Stoßwellentherapie (ESWT) in der Handchirurgie

Frank Bätje 1,2
1Privatpraxis Dr. Bätje, Hannover, Hannover, Deutschland
2Institut für Unfall- und Rehabilitationsmedizin (IRU), Berlin, Deutschland

Text

Fragestellung: Flüchtiger Hype oder etablierte Säule? – Was die Entscheidung für die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) in der handchirurgischen Praxis beeinflussen kann.

Methodik: Der „Hype Cycle“ ist ein Modell für den typischen Verlauf von Erwartungen und Akzeptanz neuer Technologien auf der Zeitebene. Fünf typische Stadien beschreiben dabei eine aufstrebende Technologie von der ersten Wahrnehmung über unterschiedliche Trends bis zur Akzeptanz – oder Pleite. Der Autor gleicht anhand eigener Erfahrungen und mithilfe der künstlichen Intelligenz die Entwicklung der handchirurgischen ESWT ab, um Argumente für oder wider deren Einsatz zu präzisieren.

Ergebnisse: Die ESWT zur non-invasiven Behandlung von Fraktur-, Arthrodese- und Osteotomieheilungsstörungen sowie bei Enthesiopathien und peripheren Nervenschäden der Hand hat in den letzten 25 Jahren einen erheblichen Aufwind bekommen, belegbar durch ein wachsendes Verständnis der mikrobiologischen Wirkweise, multiple wissenschaftliche Publikationen, angepasste Gerätetechnik und eine internationale Verbreitung. Hinzu kommt die wachsende Akzeptanz der Kostenträger, v.a. in Deutschland und Österreich. Die Entwicklung der ESWT ist weitgehend ausgereift, hat deren Pleite verhindert und konnte zwischenzeitliche Zweifel am therapeutischen Effekt und der praktischen Umsetzbarkeit ausräumen.

Schlussfolgerung: Auf dem Weg vom technologischen Trigger über das Tal der Enttäuschungen ist die ESWT auf dem Plateau der Produktivität für Handchirurgen angekommen. Aktuelle Studien belegen ihren Erfolg bei knöchernen und Weichteilindikationen. Ehemals experimentelle Indikationen vermochten zu bewährten Standardindikationen zu reifen. Die Methode steht operativ tätigen Handchirurg*innen zur Seite und versteht sich nicht (länger) als Konkurrenz. In Deutschland und Österreich sind abrechnungstechnische Rahmenbedingungen entstanden, die einer weiteren Verbreitung unter Niedergelassenen Vorschub leisten sollten.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Abbildung 1: ESWT-Indikation Kahnbein-Pseudarthrose

Abbildung 2 [Abb. 2]

Abbildung 2: ESWT-Indikation Ulnaosteotomie-Heilungsstörung