32. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh 32
32. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh 32
Minimalinvasive Glaukomchirurgie
Text
Die Gruppe der verschiedenen Therapieverfahren der minimalinvasiven Glaukomchirurgie ermöglicht eine frühzeitige Intervention im Sinne eines präventiven Therapieansatzes zur Behandlung der chronischen Offenwinkelglaukome, um einer Progression des Krankheitsverlaufes zu begegnen. Die Vielzahl der chirurgischen Optionen erlaubt eine individualisiere Therapieplanung. Die trabekuläre Micro-Bypass-Stentimplantation zeichnet sich im Gegensatz zu anderen glaukomchirurgischen Verfahren besonders durch seine extrem niedrige Komplikationsrate aus. Geeignet ist die Technik besonders im Frühstadium der Erkrankung und bei moderater Augeninnendruckerhöhung. Bei Koinzidenz von Glaukom und Katarakt oder bei Hyperopie mit im Zugang eingeengtem Kammerwinkel ist ein kombiniertes Vorgehen sinnvoll. Alternative trabekuläre MIGS-Verfahren, wie der trabekuläre Microstent, Viskokanaloplastik und Trabekulotomie ab interno, Eximer-Laser-Trabekulotomie und High-Frequency Deep Sclerotomy sind in ihrem drucksenkenden Potential etwa vergleichbar. Die Micro-Shunt-Implantation als MIBS ist eine alternative Therapieoption zur Trabekulektomie um eine stärkere Drucksenkung zu erreichen. Bei reduzierter Hornhautendothelzellzahl oder jungem Patientenalter sollte das Verfahren jedoch mit Zurückhaltung eingesetzt werden. Suprachoroidale Implantate sind eine Option um den Augeninnendruck zu senken, wenn der Bindehautzustand eine filtrierende Operation nicht mehr zulässt und eine Zyklodestruktion vermieden werden soll.



