Logo

32. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh 32

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft (SATh) e.V.
12.-13.09.2025
Oberhof


Meeting Abstract

Es muss nicht immer gleich die „große Klinge“ sein

Stephan Behrendt 1
S. Bode 1
A. Elborashi 1
L. Feuerhahn 1
J. Müller 1
C. Goll 1
C. Vorwerk 1
1Magdeburg

Text

Hintergrund: Die rhegmatogene Ablatio retinae stellt den häufigsten Visus-bedrohenden Notfall in der Augenheilkunde dar, den es unverzüglich zu behandeln gilt.

Patient/Methoden: Eine myope 57-jährige Patientin stellte sich mit rezidivierenden bogenförmigen Blitzen auf dem linken Auge sowie Kopfschmerzen seit dem Vortag vor. Funduskopisch zeigten sich zu diesem Zeitpunkt, abgesehen von einer Pigmentierung entlang eines Gefäßastes des oberen Gefäßbogens, keine Auffälligkeiten. Innerhalb weniger Wochen entwickelte sich eine Gitterdegeneration im Bereich der vorbeschriebenen Pigmentierung mit einem großen Hufeisenforamen, welches unmittelbar mehrreihig mittels Argonlaserkoagulation umstellt wurde. Im Rahmen der engmaschigen Nachkontrollen ließ sich eine fortschreitende Begleitablatio retinae feststellen. Da sich diese trotz einer erneuten Laserkoagulation progredient zeigte, erfolgte die Überweisung zur operativen Versorgung.

Ergebnis: Im vorliegenden Fall erfolgte daraufhin eine Exokryokoagulation des betroffenen Netzhautareals. Im weiteren Verlauf konnte mittels optischer Kohärenztomographie die stetige Resorption der subretinalen Flüssigkeit bis zur vollständigen Netzhautanlage dokumentiert werden.

Schlussfolgerung: In ausgewählten Fällen ist bei Vorliegen einer rhegmatogenen Ablatio retinae von begrenzter Ausbreitung die Behandlung mittels retinaler Kryokoagulation ausreichend, wodurch eine aufwändigere Vitrektomie oder Buckelchirurgie vermieden werden kann.