Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Presbyond – das optimale Laserverfahren für junge Presbyope ... und nicht nur für sie
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Es gibt eine Altersgruppe, die man in der refraktiven Chirurgie oft mit etwas weniger Enthusiasmus als Patienten begrüßt: die jungen Presbyopen. Man möchte ihnen noch die oberflächlichere und weniger invasive Lösung der Hornhautlaserkorrektur anbieten. Gleichzeitig hat man jedoch ein schlechtes Gewissen, da ihre Brillenfreiheit somit nur von kurzer Dauer sein wird oder – je nach Alter – in einer Lesebrillenabhängigkeit endet. Für einen refraktiven Linsentausch sind sie entweder „einen Tick zu jung“ oder können sich diesen tiefergehenden Eingriff noch nicht vorstellen.
Zum Glück haben sich einige renommierte Kollegen – in Zusammenarbeit mit einem weltberühmten deutschen Unternehmen – schon vor Jahren diesem Dilemma gewidmet. Das Ergebnis ist Presbyond: eine auf Hornhautlaserchirurgie basierende Presbyopielösung, die jedoch weder in der Hornhaut noch in der Linse Multifokalität erzeugt. Presbyond ist minimalinvasiv, im Verlauf modellierbar und wird von 97% der Patienten hervorragend toleriert.
Das Prinzip von Presbyond basiert auf einer sanften, aber gezielten Veränderung der Hornhautgeometrie, um die Tiefenschärfe in beiden Augen zu verbessern. Das nicht-dominante Auge wird zudem leicht unterkorrigiert, um den Effekt im Nahbereich weiter zu verstärken. Im Gegensatz zu traditionellem LASIK und Monovision entsteht durch Presbyond eine Übergangszone, in der sich die Tiefenschärfe beider Augen überlappt, was einen nahtlosen Übergang zwischen Ferne und Nähe ermöglicht.
Die Ergebnisse von Presbyond wurden in mehreren Studien von Reinstein et al. publiziert. Bei 99% der myopen Patienten wurde ein Fernvisus von 1,0 und Nahvisus von J5 oder besser sowie ein refraktives Ergebnis innerhalb von ±1,00 D erreicht. In der hyperopen Gruppe erreichten 90% der Patienten 1,0-und J5-Visus. Bei emmetropen Patienten zeigte sich ein Fernvisus von 1,0 in 98% der Fälle und ein Nahvisus von J2 in 96% der Fälle. Keiner der Patienten verlor mehr als 2 Zeilen der bestkorrigierten Sehschärfe.
Die Forschergruppe um Ganesh befragte Presbyond-Patienten ein Jahr postoperativ zu ihrer Zufriedenheit: 97% der Patienten in der myopen Gruppe und 96% der hyperopen Patienten waren mit ihrer Fernsehschärfe zufrieden. Für die Nahsehschärfe waren es 95% bei den Myopen und 89% bei den Hyperopen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse von Presbyond, die geringe Invasivität und die fehlende multifokale Optik im Auge erweisen sich als so überzeugend, dass sich immer mehr Refraktivchirurgen selbst für diesen Eingriff entscheiden.



