Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft – SAG 2025
Femtosekundenlaser-assistierte Cat-OP
Text
Hintergrund: Die Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie (FLACS) wurde vor über einem Jahrzehnt als potenziell präzisere und sicherere Alternative zur konventionellen Phakoemulsifikation eingeführt. Trotz technologischer Weiterentwicklungen, klinischer Erfahrungszunahme und wachsender Studienlage besteht weiterhin Uneinigkeit darüber, ob FLACS den Status eines neuen Standards in der Kataraktchirurgie erreicht hat.
Zielsetzung des Vortrags: Darstellung und Diskussion klinischer Erfahrungen aus zehn Jahren kontinuierlicher Anwendung des Femtosekundenlasers in der Kataraktchirurgie. Der Fokus liegt auf praktischen Empfehlungen, Fallstricke-Vermeidung, Workflow-Optimierung sowie auf Evaluation aktueller wissenschaftlicher Daten hinsichtlich Sicherheit, Effizienz und visueller Outcomes.
Methoden & Inhalte:
- Analyse klinischer Routinedaten und operativer Ergebnisse über einen Zeitraum von zehn Jahren
- Darstellung technischer und prozessbezogener Entwicklungen
- Review aktueller Literatur und Metaanalysen
- Praxisorientierte Empfehlungen (Indikationsstellung, IOL-Planung, Astigmatismus-Management, Komplikationsprävention)
Ergebnisse: Die vorliegenden klinischen Erfahrungen und publizierten Daten zeigen relevante Vorteile im Hinblick auf Kapsulotomie-Präzision, Stabilität der IOL-Positionierung, Potenzial für verbesserte refraktive Genauigkeit sowie ein reduziertes phako-energetisches Trauma. Die Vorteile sind jedoch abhängig von chirurgischem Training, korrekter Patientenselektion, Gerätekonfiguration sowie ökonomischen Rahmenbedingungen.
Schlussfolgerung/zentrale Frage: Die Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie weist deutliche technische und refraktive Vorteile auf, ist jedoch noch nicht in allen Versorgungssituationen als Standard etabliert. Die entscheidende Frage, die dieser Vortrag aufwirft, lautet:
„Ist die FLACS bereits reif für die Rolle des neuen Standards – oder bleibt sie eine Premium-Option für ausgewählte Patientenpopulationen?“



