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59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) e.V.
01.-03.10.2025
Hannover


Meeting Abstract

Das ist bestimmt nur der Stress – die Allgemeinmedizin rassismuskritisch

Shreyashi Bhattacharya 1
Anne-Sophie Windel 2
1Universität zu Köln, Institut für Allgemeinmedizin, Köln, Deutschland
2Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete Düsseldorf e.V., Düsseldorf, Deutschland

Text

Hintergrund: Allgemeinmediziner:innen sind häufig erste Anlaufstellen für kranke Menschen im Gesundheitssystem. Anhand der Stresstheorie werden psychische und körperliche Folgen von rassistischem Stress mit Hilfe von Fallbeispielen aus der klinischen Praxis plastisch dargestellt und in Bezug auf Studienergebnissen der aktuellen Forschung zu Gesundheit und Rassismus diskutiert. Wir hinterfragen die bisherigen Strukturen und Abläufe in der allgemeinmedizinischen Aus- und Weiterbildung und erarbeiten Handlungsempfehlungen für eine rassismuskritische Allgemeinmedizin.

Zielsetzung/Fragestellung:

  • Inwiefern beeinflussen rassistische Strukturen und Abläufe die Arbeit von Allgemeinmediziner:innen und welche Veränderungen sind notwendig?
  • Welche Handlungsempfehlungen gibt es für eine rassismuskritische Allgemeinmedizin in der Aus- und Weiterbildung?

Diskussionspunkt: Wie können Allgemeinmediziner:innen aktiv rassismuskritische Praktiken in ihrer täglichen Arbeit integrieren und welche strukturellen Veränderungen sind notwendig.

Zielgruppe: Ärzt:innen in der Weiterbildung, Fachärzt:innen, Lehrende in der Allgemeinmedizin, akademische Mitarbeitende, Studierende und verwandter Gesundheitsberufe

Didaktische Methode/n:

  • Kurze Impulsvorträge: Zu Beginn werden die aktuellen Forschungsergebnisse und -ansätze vorgestellt und diskutiert.
  • Austauschrunde: Im Anschluss erfolgt eine Reflexion über die eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden, ergänzt durch die Besprechung konkreter Fallbeispiele aus der Praxis.
  • Gruppenarbeit: In der darauf folgenden Phase erarbeiten die Teilnehmenden in Gruppen fundierte Handlungsempfehlungen, die auf den vorherigen Inputs basieren.
  • Input: Daraufhin werden etablierte Anlaufstellen sowie interdisziplinäre Forschungsgruppen präsentiert, die den Teilnehmenden als praxisorientierte Ressourcen dienen können.
  • Plenumsdiskussion: Zum Abschluss werden die Ergebnisse der Gruppenarbeiten zusammengefasst und konstruktiv weiterentwickelt.

Take Home Message für die Praxis: Die Entwicklung von niedrigschwelligen, kompetenten Beschwerdestellen und einer rassismuskritischen Lehre und Weiterbildung.

Geschätzte Anzahl Teilnehmer/innen: 10–20

Kurzvorstellung der Workshop-leitenden Person/en: Dr. med. Anne-Sophie Windel ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und arbeitet aktuell im Psychosozialen Zentrum für Geflüchtete Düsseldorf e.V.

Shreyasi Bhattacharya ist Ärztin in der Weiterbildung und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Allgemeinmedizin der Universität zu Köln.


Literatur

[1] Yeboah A. Rassismus und psychische Gesundheit in Deutschland. In: Fereidooni K, El M, Hrsg. Rassismuskritik und Widerstandsformen. Springer: Wiesbaden;2017.
[2] Aikins MA, Bremberger T, Aikins JK, Gyamerah D, Yildirim-Caliman D. Afrozensus 2020: Perspektiven, Anti-Schwarze Rassismuserfahrungen und Engagement Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland. Each One Teach One (EOTO) eV.;2021.
[3] Paradies Y, Ben J, Denson N, Elias A, Priest N, Pieterse A, Gupta A, Kelaher M, Gee G. Racism as a Determinant of Health: A Systematic Review and Meta-Analysis. PLoS One. 2015 Sep 23;10(9):e0138511. doi: 10.1371/journal.pone.0138511